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S/4-Private-Cloud
papierlos – davor waren es zu 100 Prozent
Papier. Grund: Alle Labels werden jetzt seit
der EWM-Einführung in der Produktion
mit Label-Druckern ausgedruckt. Ein witziges Detail am Rande: „Da wir daran zweifelten, dass die papierlose Planung und
Fertigung möglich ist, hatten wir uns vor
dem Go-live noch mit ausreichend Aktenordnern eingedeckt. Diese Ordner brauchen wir jetzt nicht mehr und können sie
an andere Kollegen für ihre Ablage abgeben“, schmunzelt Obert. Künftig planen
die Verantwortlichen, diese Fähigkeiten
noch weiter auszubauen.
Nach dem Go-live übernahm Consilio
die Hypercare-Phase. Dabei optimierten
die SAP-Spezialisten von Consilio die neuen Prozesse, behoben auftretende Fehler
und passten die Prozessstrukturen an den
Unternehmensalltag an, um einen sauberen Projektabschluss zu gewährleisten. Fischer hat im Juli 2024 den kompletten
AMS-Service über alle Bereiche inklusive
der Beratung und Optimierung an die Consilio übertragen. Hintergrund: Heute entstehen Technologien und neue Lösungen
schneller als jemals zuvor. Damit ändern
sich nicht nur die geschäftlichen Anforderungen, auch die IT hat sich von ihrer unterstützenden zu einer aktiven Rolle bei der
digitalen Transformation von Unternehmen entwickelt. Doch wie lässt sich die Annäherung von IT- und Geschäftsstrategie
erreichen, wenn die Verantwortlichen mit
der Verwaltung der aktuellen IT-Landschaft alle Hände voll zu tun haben? Das
Zauberwort lautet: Application Management Services (AMS). Die Dienstleistung
zielt darauf ab, der IT die nötige Zeit und
die Ressourcen zu ermöglichen, die sie für
Routineaufgaben benötigt. Mit dem Consilio-AMS reduzieren Unternehmen wie
die Fischer Group ihre operative Arbeitsbelastung in der IT erheblich – damit gewinnen sie den Freiraum zurück, den sie benötigen, um innovativ zu sein und ihr Business in ein intelligentes Unternehmen zu
verwandeln. Consilio unterstützt mit seinen Application Management Services bei
der Überwachung und Optimierung der
Applikationen im Tagesbetrieb und sorgt
so proaktiv für eine einwandfreie Funktion
kritischer Geschäftsprozesse, Workflows
und Schnittstellen.
Mit dem Engagement der Fischer Group
beim Application Management Service
von Consilio ist eine langfristige Grundlage
für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit
gelegt. Ziel der strategischen Partnerschaft sind die Weiterentwicklung sowie
die gemeinsame Betreuung und Projektumsetzung mit der Fischer Group in den
Bereichen SD, PP, QM, PP/DS, EWM, Procurement, GTS, Technologie & Entwick-
E3 – APRIL 2025
COVERSTORY
Die Fischer Group hat sich
aus einer strategischen
Überlegung heraus für den
Greenfield-Ansatz in der
Private Cloud entschieden.
Thorsten Obert,
CIO,
Fischer Group
lung, Finance, Controlling sowie Basis &
Berechtigungen. In diesem Rahmen hat die
Consilio mittlerweile einen Nacharbeitsprozess in den Bereichen PP/EWM/MES
und PP/DS eingeführt. Damit ist eine effiziente Nacharbeit über alle Ebenen mit
Chargenführung realisiert. Die von Consilio implementierte Lösung stärkt nicht nur
die Prozesssicherheit in der Fischer Group,
sondern trägt erheblich zur Optimierung
der implementierten Prozesse bei.
Weltweite Roll-outs geplant
Nachdem die Zentrale mit ihren Werken
auf S/4 umgestellt wurde, sind die restlichen Niederlassungen an der Reihe. Zur Fischer Group gehören insgesamt 18 Unternehmen in acht Ländern. Ausgehend vom
Hauptsitz im süddeutschen Achern-Fautenbach liegen die Standorte strategisch
über den Globus verteilt – vor allem an den
Hotspots der Automobilindustrie. Da die
Standorte zeitversetzt auch an das System
gebracht werden sollen, hat die Projektgruppe – zusammengesetzt aus Mitarbeitern von Consilio und der Fischer Group –
das Thema bei der Transformation berücksichtigt. Während dieser Zeit ist ein Template entstanden, das zu 90 bis 95 Prozent
den Anforderungen der Unternehmensgruppe entspricht.
Warum nicht 100 Prozent?
Für Deutschland deckt das Template die
Anforderungen zu 100 Prozent ab, doch im
Ausland gibt es andere Anforderungen,
beispielsweise weil die Dokumentation
von den Behörden für ein Thema vorgegeben ist oder die Bürokratie spezielle Auf-
zeichnungen benötigt. Bei Fischer hatte es
sich das Projektteam zur Aufgabe gemacht, das Template so zu gestalten, dass
es dynamisch auf andere Länder und Gegebenheiten vergleichsweise einfach ausgerollt werden kann. So verlangt Deutschland möglicherweise eine andere Dokumentation – etwa von Gefahrstoffen – als
Kanada, die USA, Mexiko oder Südafrika
und China. „Wir haben bereits während
der Transformation sehr penibel darauf
geachtet, dass das Template nicht nur auf
bestehende, sondern auch auf potenzielle
neue Standorte vergleichsweise leicht angepasst werden kann“, erinnert sich Hoferer. Da Achern-Fautenbach nach Unternehmensangaben die komplexeste Fertigung im Unternehmensverbund hat, entschied die Unternehmensleitung, dass hier
die optimalen Voraussetzungen gegeben
sind, den Prototyp für ein Template zu entwickeln, das man dann auch an die Auslandstöchter ausrollt. „Wir sind international sehr stark aktiv und unsere Kunden
fordern weltweit die gleichen Prozesse,
weshalb es für uns essenziell ist, einen
starken Partner wie Consilio an unserer
Seite zu wissen, der uns beim internationalen Roll-out begleitet“, betont Hans-Peter
Fischer. Um eine möglichst hohe Flexibilität beim Roll-out zu gewährleisten, wurde
das Template von den Entwicklern nicht
hardcodiert – also auf Werke ausgerichtet.
Die Entwickler von Consilio wählten vielmehr einen dynamischen Ansatz. Das gewährleistet im Nachhinein die benötigte
Flexibilität, das Template sowohl konzeptionell als auch prozessseitig und bei der
technischen Realisierung anzupassen.
Fazit
Mit der Umstellung geht Fischer einen
wichtigen Schritt in Richtung zukunftsfähige Fertigung. Mit dem neuen System ist der
Grundstein gelegt, die Transparenz sowohl
in der Planung als auch in der Fertigung zu
steigern. Außerdem besteht jetzt die Möglichkeit, die Fertigung weltweit auf ein gemeinsames Niveau zu heben. Somit haben
die Verantwortlichen im Unternehmen einen konkreten Überblick darüber, was im
Unternehmen vor sich geht, und können im
Ernstfall proaktiv gegensteuern – egal, in
welchem Land die Fertigung sitzt. Philipp
Schneider, Senior Solution Consultant SCM
bei Consilio, bringt es auf den Punkt: „Die
Transparenz in der Logistik und der Fertigung ist bei Fischer enorm gestiegen. Die
Reibungsverluste zwischen den Prozessen
sind jetzt minimiert und die Verantwortlichen können auf Anhieb sagen, wie und
wo ihre Waren produziert werden – das erleichtert die Terminplanung erheblich.“
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