2504 Coverstory high - Flipbook - Seite 3
S/4-Private-Cloud
Hans-Peter Fischer,
Geschäftsführer,
Fischer Group
COVERSTORY
Thorsten Obert,
CIO,
Fischer Group
Schinnerer, DSAG-Fachvorstand Österreich,
erklärt die herausfordernde Situation noch
einmal auf Basis des aktuellen DSAG-Investitionsreports: „Gefragt nach den eingesetzten SAP-ERP-Lösungen liegen ERP/ECC
6.0 beziehungsweise die SAP Business Suite
7 mit 51 Prozent bei den DACH-Anwendern
auch im Jahr 2025 noch vorne. Fast ein Viertel der Befragten gibt zudem an, weiter in
die Business Suite investieren zu wollen.
Das zeigt, dass die Lösung keineswegs nur
als sogenanntes Nachschau-System am Leben gehalten, sondern aktiv genutzt und
weiterentwickelt wird. Zwei Jahre vor dem
regulären Wartungsende ist das beachtlich
und unterstreicht: Während SAP ihre Kunden mit Tempo in die Cloud drängt, haben
viele Anwender zunächst noch strategische
Vorüberlegungen zu treffen. Sie müssen
erst einmal überhaupt entscheiden, wie sie
ihr bestehendes ERP-System ablösen und
Know-how dazu aufbauen. Gleichermaßen
sind die Ressourcen am Beratermarkt überschaubar und ein solches Transformationsprojekt lässt sich nicht unbedingt immer
E3 – APRIL 2025
Manuel Hoferer,
stv. Produktionsleiter,
Fischer Edelstahlrohre
mit den vorhandenen Kapazitäten im eigenen Haus meistern. Dementsprechend gilt
es für SAP, die Realität nicht zu verkennen,
den Fuß vom Gas zu nehmen und die tatsächlichen Anwenderinteressen in den Blick
zu nehmen.“
Das Alter der ERP-Installationen
In welchen Bereichen finden sich die größten Herausforderungen? Betriebswirtschaftlich, organisatorisch, technisch, lizenzrechtlich? In regulierten Bereichen ist
der Umstieg immer am schwierigsten, doch
das liegt einfach an der Branche und ihren
Auflagen und nicht an der Software S/4
Hana. Die Erfahrung beim Beratungsunternehmen Consilio zeigt jedoch, dass mit dem
Alter der Installation die Komplexität des
Systems steigt. Das bedeutet, meint Philipp
Schneider von Consilio: Je älter eine SAP-Installation ist, desto größer sind die Herausforderungen beim Wechsel. Der Grund liegt
auf der Hand: Zwar gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Daten zu archivieren, doch dabei
Philipp Schneider,
Senior Consultant,
Consilio
findet keine Bereinigung statt, ergo sammeln sich über die Zeit Artefakte und Inkonsistenzen an, die zu diversen Problemen in
der technischen Conversion – insbesondere
im Finance-Bereich – führen.
Betrachtet ein SAP-Bestandskunde den
Umstieg applikationsseitig – etwa nur Vertriebs- oder Einkaufsorganisationen und
ihre zugehörigen Finance-Departments –,
ist der Umstieg relativ unkompliziert.
Grund: Im System ändert sich nur wenig
und die Organisationen sind bezogen auf
ihre Standards, Best Practices und Tools am
weitesten gereift. Aus dem Fischer-Projekt
wissen Hans-Peter Fischer, Geschäftsführer
der Fischer Group, Thorsten Obert, CIO bei
Fischer Group, und Manuel Hoferer, stellvertretender Produktionsleiter bei Fischer
Edelstahlrohre, dass Umstellungen in den
Finance-Prozessen insbesondere bei Themen wie neuer Anlagenbuchhaltung oder
einem harmonisierten Chart of Accounts
sowie bei der Einführung der parallelen Bewertung massive Auswirkungen auf das
System und alle Business-Prozesse haben.
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